Post-COVID-Selbsthilfegruppe – Dialog mit Politik und Fachleuten

Zu einem besonderen Treffen der Selbsthilfegruppe Post-COVID begrüßten die Mitglieder am Mittwoch hochrangige Gäste aus Politik, Verwaltung und Beratung. Mit dabei waren Frau Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung NRW für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten, Frau Elke Friedt, Fachbereichsleitung Soziales und Integration der Stadt Bergheim, Frau Sarah Gültzow, zuständig für Inklusion und Teilhabe in Bergheim, sowie Frau Martina Schankin von der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) Bergheim.

Die Gruppe, die sich einmal wöchentlich trifft, hatte im Vorfeld ein umfassendes Eckpunktepapier erarbeitet, das einen Überblick über die aus Sicht der Betroffenen aktuelle Versorgungssituation im Rhein-Erft-Kreis bietet. Ziel war es, deutlich zu machen, was bereits gut läuft, wo es Verbesserungsbedarf gibt und welche konkreten Verbesserungen sich die Betroffenen wünschen. Das Papier wurde beim Treffen an alle Teilnehmenden übergeben und ist auch online als PDF über die Seite der Selbsthilfe Post-COVID Kerpen abrufbar.

Ein zentrales Anliegen der Gruppe war es, die Herausforderungen im Lebensalltag mit Post-COVID sichtbar zu machen. In einer vorbereiteten Präsentation zeigten sie eindrücklich auf, wie stark die Erkrankung die Teilhabe im Alltag einschränken kann – sei es beim Einkaufen, in sozialen Kontakten oder bei der beruflichen Wiedereingliederung.

Besonders eindrucksvoll war die Sammlung nützlicher Alltagshilfen, die vorgestellt wurden. Dazu gehörten beispielsweise geräuschdämpfende Kopfhörer für Menschen mit Reizüberempfindlichkeit, gezielte Infomaterialien für Betroffene und Angehörige sowie ein Einkaufswagen mit integrierter Sitzmöglichkeit, der Menschen mit Erschöpfungssymptomen mehr Selbstständigkeit ermöglichen kann. Diese praktischen Hilfen machten deutlich, mit welchen einfachen Mitteln manchmal große Wirkung erzielt werden kann.

Der anschließende Austausch mit den Gästen war von gegenseitigem Respekt und echtem Interesse geprägt. Frau Middendorf betonte: „Die Perspektive der Betroffenen ist für unsere Arbeit von unschätzbarem Wert. Nur so können wir passgenaue Angebote entwickeln und bestehende Strukturen verbessern.“

Auch Frau Friedt und Frau Gültzow zeigten sich offen für die Anliegen der Gruppe und signalisierten Interesse, die geschilderten Eindrücke und Erfahrungen aus der Gruppe in ihre fachliche Arbeit einfließen zu lassen. Frau Schankin von der EUTB ist bereits seit längerer Zeit eine wertvolle Ansprechpartnerin für individuelle Anliegen der Betroffenen und begleitet die Gruppe mit großem Engagement.

Das Treffen endete mit dem klaren Wunsch aller Beteiligten, den Dialog fortzusetzen und gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten. Für die Mitglieder der Selbsthilfegruppe war es ein bedeutender Schritt: gehört zu werden, ernst genommen zu werden – und aktiv an der Gestaltung der Versorgungslandschaft mitzuwirken.

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