Blatzheim-Online

Informationen rund um Blatzheim, Bergerhausen, Niederbolheim und Gehöfte

Fotogeschichten

Kinder und Jugendliche sollten in diesem neuartigen Projekt ein digitales Sachbuch über Blatzheim erstellen. In dem Buch sollten vor allem für sie interessante, spannende und geheimnisvolle Orte dargestellt werden.

Mit Fragestellungen wie: „Spukt es in der Totengruft der Burg? Gibt es dort ein Verließ? Was haben Oma und Opa als Kinder in ihrer Freizeit gemacht? Und wo? Was passierte am Elefantenbaum oder im Sündenwäldchen, sollten die Teilnehmer*innen Wissenswertes zu den Orten zusammen herausfinden (lesen, recherchieren, schreiben), Interviews mit Zeitzeugen führen und sich dadurch ein erweitertes Bild über ihr Dorf machen können. Nebenbei sollte sich natürlich auch der Umgang mit digitalen Medien einüben lassen.

Dass uns das Leben dann ganz ins digitale Miteinander bringen und die ganze Gesellschaft einen digitalen Lernschub erfahren würde, konnten wir zur Zeit der Projektentwicklung ja noch nicht ahnen. Geplant war unser Projekt im Schwerpunkt für die 2. Osterferienwoche 2020. Einen Vorbereitungstermin mit den Eltern konnten wir tatsächlich noch in echter Begegnung durchführen, doch dann drohte alles durch den Lockdown unmöglich zu werden.

Das Projektteam beschloss, den Kindern und Jugendlichen zumindest eine digitale Begegnung zu ermöglichen und so trafen wir uns über mehrere Wochen im digitalen Raum. Dort wurden Recherchefragen entwickelt, z.B. Was bedeutet die Stele vor der katholischen Kirche? Was ist das für eine Figur in der Kirchenmauer? Was geschah mit dem Elefantenbaum? Wo steht das älteste Haus Blatzheims? Was sind meine Lieblingsplätze, und und und.

Die Kinder entwarfen verschiedene Schatzsuchen, erzählten vom Weihnachtswunschbaum und übernahmen Einzeln die notwendigen Recherchen. Ein erster Entwurf des digitalen Dorfplans entstand. Zu Ostern wurde eine Ostereiersuche durchgeführt und an einem unserer Treffen nahm die Kerpener Stadtarchivarin Susanne Harke-Schmidt teil. Sie konnte erste Fragen zur Dorfgeschichte beantworten und lud uns alle, wenn es wieder möglich sein würde, zum Besuch ins Stadtarchiv ein.

Dieser Besuch, sowie der Besuch der alten Eisenbahnstrecke, der Orte Dorsfeld und Oberbolheim, der Bunker und der Reste des alten Schwimmbades wurden in dieser rein digitalen Zeit miteinander vereinbart.

Wir trafen uns in der zweiten Herbstferienwoche dann endlich wieder „in echt“, um all die Projekte umzusetzen, die wir im Frühling geplant hatten. Wir besuchten viele Zeitzeugen und wir waren mit dem Fahrrad und zu Fuß im Dorf unterwegs. Die große Überraschung allerdings war, dass das ganze Projektteam mit dem Planwagen einen Ausflug zum Stadtarchiv und in den Ortsteil Dorsfeld machen durfte. Herausgekommen ist eine digitale Ortskarte von Blatzheim, in der die Teilnehmenden an vielen Plätzen Erfahrungen, Bilder, Originalzitate und Geschichten hinterlegen konnten sowie ein Fotoheft, das in der Bücherei ausgeliehen werden kann.

Es ist ein Heft voller Geschichten und Geschichte, selbst erzählt oder selbst erfunden. Es sind Originale mal mit Bleistift, mit Kugelschreiber oder sogar mit der Pfauenfeder und Tinte aus dem Fass. Auf Rechtschreibung und Zeichensetzung wurde dabei nicht geachtet. Es hat keinen Anspruch auf wissenschaftliche oder historische Überprüfbarkeit und doch ist es ein informatives Werk.

Wer kann sich noch an den Brand der Peters Mühle erinnern? Wer weiß noch, dass Blatzheim einmal neun Bäckereien hatte. Wer kennt die Strecke der alten Eisenbahn. Wer kann noch über den Krieg erzählen und kennt die alten Bunker im Dorf?

Am 14.12.2021 wurde das Projekt mit dem Heimatpreis der Kolpingstadt Kerpen und am 12.04.2022 mit dem NRW-Heimatpreis “Junge Heimat” ausgezeichnet.

Ebenfalls gefördert von:

 

Hier geht es zu den einzelnen Projektergebnissen.

Hier geht es zu den Projektergebnissen im interaktiven Ortsplan:

Das 52-seitige Fotoheft

Als PDF-Dokument (40 MB)

 

Weitere Berichte zum Projekt:

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Heimatpreis für Fotogeschichten

Heimatpreis für Fotogeschichten

Das Projekt „Blatzheimer Fotogeschichten“ hat in dieser Woche zu Beginn der Stadtratssitzung den Heimatpreis 2021 der Kolpingstadt Kerpen erhalten. Einige Teilnehmer des Projekts waren zur Ratssitzung gekommen, wussten aber zu Beginn nicht, welchen Platz sie gemacht hatten. Als dann nach dem dritten der zweite Platz aufgerufen wurde, der an den ...

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