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Die Musikerin

Nach dem Interview fuhr ich nach Hause. Es war angenehm warm, und der Sonnenuntergang entspannte. Ich ließ das Fenster herunter und schaltete das Radio ein. Ein Lied ging zu Ende, und die Moderatorin kündigte den nächsten Song an. Der Name der Band kam mir bekannt vor. Die Musik ging los. Ein Déjà-vu blitzte in meinen Sinnen auf. Ich hörte genauer hin und musste lachen. Doch das Lachen verging mir schnell, als ich feststellte, warum mir die Band bekannt vorkam, und warum ich das Lied mochte: Es war MEIN Lied! Und die Band, die dieses Lied spielte, war MEINE ALTE BAND!

Die Wut stieg kochend in mir auf.

„Wie könnten sie nur mein Lied als deren Ausgaben?“, schrie ich laut. „Sind sie bekloppt! Das ist MEIN LIED!“

Ich schrie und schrie und schrie immer weiter, bis ich in Tränen ausbrach und das Auto anhalten musste. Das Lied ging zu Ende. Die Abendsonne umhüllte mich schweigend. Der Text hallte unaufhörlich in meinem Kopf nach, der Text, an dem ich Monate arbeitete, in den ich mein Herzblut reingesteckt hatte. Aber niemand hat ihn nur angesehen. Und jetzt… und jetzt höre ich genau DIESEN Text im Radio!

Ich hörte noch, wie die Radiomoderatorin die Band und ihren plötzlichen Aufstieg feierte. So toll! So erstaunlich! So zum Kotzen!

Ich schaltete das Radio aus.

Wut. Trauer. Alle möglichen Gefühle überkamen mich. Aber das stärkste Gefühl war Verzweiflung.

Wieso?

Wieso hatte ich keinen Erfolg?

Warum diese Idioten und nicht ICH?

Wieso haben sie meinen Song geklaut?

Wieso?

Die Gedanken hörten nicht auf.

„Ich muss etwas tun“, sagte ich leise.

„Ich werde es tun“, etwas lauter.

Ich fuhr los. Immer schneller. So schnell es ging. Den Spaß werde ich ihnen nicht gönnen!

Meine Augen immer noch rot, fuhr ich nach Hause. Angekommen vor der Haustür holte ich meinen Schlüssel mit zittrigen Händen heraus. Ich griff nach dem Telefon und tippte eine alt bekannte Nummer ein.

Ich zögerte. Werde ich das wirklich tun?

Ich drückte den Knopf.

Eine Stimme, die ich doch so gut kannte und mir plötzlich so fremd vorkam.

„Hey“, sagte ich. „Erinnerst du dich an mich?“

 

To be continued…

 

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